Nun ist Ostasien der Gegner, aber die Hasswoche geht weiter

In seinem berühmten Buch „1984“ beschrieb George Orwell, wie ein Redner „der Partei“ im totalitären Megastaat Ozeanien die Bevölkerung gegen den ewigen Feind Eurasien aufhetzte. Während der Rede steckte ihm jemand einen Zettel zu, auf dem stand, nun sei Ostasien der Gegner. Treu und brav redet er weiter – gegen Ostasien, das schon immer der Feind Ozeaniens gewesen sei. Treu und brav gehen die Mitarbeiter des „Ministeriums für Wahrheit“ sofort daran, alle Erinnerungen an den Krieg mit Eurasien zu vernichten. Die Mehrheit der Bevölkerung versteht ohnehin nicht, ob und mit wem und warum es wirklich Krieg gibt.

Gott sei Dank ist es in der realen Welt nicht so einfach, die kollektive Erinnerung auszulöschen. Natürlich war nicht „schon immer“ der politische Islam der Feind. Ein reales Beispiel eines Hasswochenredners gibt sogar frühere Fehler zu. Dennoch nutzt der Verfasser das Unwissen seiner Leser: Die berüchtigte Hetzseite politicallyincorrect.de veröffentlichte kürzlich einen Bericht von „Jesse Petrilla, Gründer des United American Committee (UAC)“, einem „Bund besorgter Amerikaner“ über das Kosovo:

Ich bin kürzlich von einer Reise durch den Balkan in die USA zurückgekehrt, die dazu dienen sollte, mir die immer weitere Ausdehnung des Nahen Ostens nach Europa von Nahem anzusehen. Hier ist mein Bericht darüber für alle, die sich für eine Situation interessieren, die eine verblüffende Parallele dazu sein könnte, was in Amerika noch bevorsteht, wenn wir nicht heute etwas dagegen tun.
Ich landete nach einem Flug von Istanbul aus direkt in der Hauptstadt Pristina. Diese Stadt ist wie ein Aushängeschild für die Kosovo-Albaner, durch die oft die besuchenden Würdenträger und amerikanische Politiker einen verwinkelten Stadtrundgang entlang geführt werden, der geschickt die vielen zerstörten Kirchen umgeht sowie andere Beweisstücke der weniger toleranten Angewohnheiten, welche in der Region so geläufig sind. Ich machte eine ganz andere Reise durch den Kosovo als unsere Politiker. Ich blieb nicht dabei, mir nur die wenigen guten Seiten von Pristina anzuschauen. Ich ging in die anderen Gegenden des Kosovo, wo Christen dazu gezwungen sind, in militärähnlich zusammengesetzten Ghettos zu leben, mit der Terror- und der Todesangst, wenn sie jemals einen Fuß ohne Geleitschutz aus ihren Enklaven herausmachen. Ich sah eine Gauner- und Wildwestgegend, mit sehr wenig selbstaufgebauter Infrastruktur und riesigen Mengen an ausländischem Geldfluss aus Saudi Arabien und dem Höllengürtel der anderen Nationen, die extremistische Ideale verbreiten. Die einzige echte Infrastruktur, die ich angetroffen habe, waren die Überreste von Titos kommunistischem Jugoslawien, da der gegenwärtige Geldfluss vorderhand in neue Bauprojekte an Wahabiten Moscheen und Kopftücher gesteckt wird (so teuer sind Kopftücher? Und gab es in Titos Jugoslawien denn keine?) . Aber das Furchterregendste war, dass ich Amerikas Zukunft in ein paar Generationen gesehen habe, wenn wir dem Islamismus weiterhin erlauben, sich begünstigt durch die sozialistische (Amerika? Sozialistisch? Zumindest nicht die USA) und naive Politik, die sich so viele amerikanische Politiker angeeignet haben, auszubreiten. (Damit könnte er eher Recht haben, aber anders, als er meint).
Von Pristina aus reiste ich weiter nach Gracanica, eine kleine Enklave christlicher Serben, deren Vorfahren schon seit Tausenden von Jahren im Kosovo gelebt haben. Das Gracanica-Kloster, ist christlich seit dem 6. Jahrhundert. Als ich dort ankam, war ich dennoch überrascht über die turmhohen Betonmauern, verziert mit gewundenem Stacheldraht und die Maschinenpistolennester, die anscheinend heutzutage nötig sind, um die Nonnen und Bischöfe zu beschützen, die dort leben. Das Aussengelände war zudem übersät mit Fahrzeugsperren, die an den Strand der Normandie erinnerten, bewacht von KFOR Truppen und Fahrzeugen, welche die Christen vor islamistischen Angriffen schützen sollen.
Sicher gibt es im Kosovo brutale Übergriffe von Albanern (muslimisch) gegen Serben (christlich). Die sind nicht zu beschönigen und müssen möglicherweise ebenso unterbunden werden, wie seinerzeit Miloševićs Terrorregime.
Ich besuchte die Nonnen im Kloster, die mir ihre Geschichten erzählten: Wie sehr sie in Angst davor leben würden, von radikalen Muslimen ermordet zu werden. Mir brach das Herz, als ich hörte, dass ihre Situation sich nie verbessern würde, obwohl ihre Familien doch schon seit ewigen Zeiten hier lebten. Sie wissen, eines Tages wird man sie entweder ermorden oder vertreiben. (Ganz sicher? Vor zehn Jahren vertrieben noch Serben Albaner) Meine Gedanken schweiften zurück nach Dearborn, Michigan, und ich wunderte mich, ob die Christen dort eines Tages dazu gezwungen würden, auch so zu leben. In Dearborn leben heute etwa 30% Muslime und die trauten sich letztes Jahr sogar Hisbollah-Treffen zu veranstalten, die von schätzungsweise 10‘000 Leuten besucht wurden. Was wird geschehen, wenn sie die 50%-Hürde überschritten haben? Die Lächerlichkeit verblüfft mich, mit der unsere Politiker überhaupt auf die Idee kommen können zu glauben, dass nur weil die Muslime im Kosovo, Serbien, in der Mehrheit sind, sie auch das Recht haben auf einen eigenen islamischen Staat. Wenn man die gleichen Politiker danach fragt, ob das Gleiche für Dearborn, Michigan, in ein paar Jahren gelten würde, scheinen sie darauf keine handfeste Antwort gegen zu können.

Die altbekannte Gleichung: Angehöriger eines muslimischen Volkes = fundamentalistischer Moslem = Terrorist. Von PI kennt man nichts anderes als diese Logik. Mr. Petrilla schweigt sich aus, welche Gegenvorschläge er hat: Wenn die Gleichung stimmen würde, wäre die Konsequenz:

-- Keine Staatsbürgerschaft für Muslime oder Menschen muslimischer Herkunft (sie könnten ja ihren Abfall vom Islam nur vorgetäuscht haben)???

-- alle Türken / Araber etc. raus oder noch besser Auschwitz wieder aufbauen und Moslems statt Juden dorthin schicken???

Oder meint er, auf Dauer gegen eine Bevölkerungsmehrheit regieren zu können? Es ist schwierig, aber es gibt keinen anderen Weg, als zwischen Moslems (die man integrieren muss) und islamischen Fundamentalisten zu differenzieren.

Auf meiner Reise habe ich mich mit vielen Experten der Region getroffen, die mir erzählt haben, wie es zu der schwierigen Lage im Kosovo gekommen ist, und nach dem, was sie erzählt haben, sah ich erschreckenderweise noch viel mehr Parallelen dazu, was in Amerika passiert. Der Hauptgrund dafür, dass die islamische Bevölkerung plötzlich den Kosovo übernommen hat, war Immigration. Erst vor kurzem schien es so, als wäre diese Region mehrheitlich christlich und sie war nicht nur mehrheitlich christlich, sondern das christliche Herz Südosteuropas. Sogar Konstantin selber ist in Südserbien geboren und in der Gegend gab es schon immer eine grosse Anzahl alter Klöster und Kirchen. Es scheint, dass die Masse der Einwanderer unter Titos sozialistischer Politik gekommen ist, welche die Flutungstüren weit geöffnet, und vor dem Ansturm illegaler muslimischer Einwanderer, die vor allem aus Albanien kamen, um als Bergarbeiter oder auf dem Feld zu arbeiten, die Augen verschlossen hat.

Nun vergleicht er Äpfel mit Birnen. Dafür, dass nicht zu viele Albaner in Jugoslawien einreisten, sorgte deren eigener Diktator selbst: Enver Hoxha schloss sein Land so hermetisch nach außen ab, dass so gut wie niemand es verlassen konnte.

-- Warum gibt es dennoch Albaner in Jugoslawien? Und warum stellen sie die Bevölkerungsmehrheit im Kosovo?

Ganz einfach: Sie lebten schon vor 1945 dort und sie hatten (hier hat der Autor Recht) mehr Kinder als die Serben.

Bis weit ins 19. Jahrhundert gehörten die heutigen Staaten Serbien und Albanien zum Türkischen Reich. Dieses war anders als die heutige Türkei kein Nationalstaat und wollte auch keiner sein; Serben sprachen serbisch, Albaner albanisch; die Grenzen waren, wie in anderen Vielvölkerstaaten, fließend. Dies störte den Sultan nicht, solange die Steuern flossen.

Dann erklärten sich die (fast ausschließlich orthodoxen) Serben und die (mehrheitlich, aber keineswegs ausschließlich muslimischen) Albaner für unabhängig. Zwischen den neuen Staaten musste eine Grenze gezogen werden. Diese lag aber so, dass zahlreiche Albaner in Serbien lagen, das später gemeinsam mit den südslawischen Gebieten der Donaumonarchie den neuen Staat Jugoslawien bildete.

Dieser Staat litt von Anfang an unter dem Konflikt zwischen seinen beiden Hauptvölkern, Serben und Kroaten; die Albaner spielten eine untergeordnete Rolle. Der (serbische) König versuchte, eine Vorherrschaft seines Volkes zu etablieren. Die Kroaten rebellierten, unterstützten Nazideutschland bei der Zerstörung des Staates und bauten eine eigene Diktatur auf.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Jugoslawien neu gegründet und kommunistisch. Die Albaner bekamen eine „Autonome Region Kosovo“ innerhalb der „Sozialistischen Republik Serbien“. Nationalitätenkonflikte wurden von Tito, der sein Land mit einer Mischung aus ausgleichender Nationalitätenpolitik, erfolgreicher Wirtschaftspolitik und brutaler Unterdrückung im Zaum hielt, niedergehalten.

Nach dem Tode des großen Mannes traten sie wieder auf. Nun betrat Slobodan Milošević die Bühne und versuchte erst Serbien zu einem nationalen Einheitsstaat zu machen, indem er albanische Parteiführer im Kosovo absetzte. Danach führte er Kriege gegen die nach Unabhängigkeit strebenden Slowenen, Kroaten und Bosnier.

Mit den Moslems in den USA sind die Kosovo-Albaner ebensowenig zu vergleichen wie mit den Türken in Deutschland oder den Maghrebanern in Frankreich: Letztere sind wirklich Zuwanderer, die Albaner im Kosovo ebenso Ureinwohner wie die Serben.

Interessant ist auch, dass Petrella sich die Diktion der serbischen Propaganda zu eigen macht, nach der Kosovo serbisches Kernland war. Sicher war es das. Ebenso wahr ist, dass in etwa das Gebiet, das von 1918 bis 1993 mit Unterbrechungen Jugoslawien hieß, in der Antike von den Illyrern, die eine Vorform von Albanisch sprachen, bewohnt war. Wem gehört also das Land? Eine Frage, die nicht zu beantworten ist. Die Albaner zu vertreiben ist ebenso widersinnig wie die USA rein indianisch zu machen, Israel rein arabisch zu machen oder ganz Westeuropa an Irland abzutreten, da es irgendwann einmal keltisch war.

Es ist den US-Amerikanern nicht wirklich vorzuwerfen, nicht zu wissen, was in einem eher unbedeutenden europäischen Land wirklich geschehen ist. Viele Weltverbesserer in Deutschland, die einst über Lateinamerika fachsimpelten, hatten auch nicht mehr Ahnung von den betreffenden Ländern. Gefährlich wird es, wenn das Unwissen der Bürger einer Supermacht auf diese Weise ausgenützt wird: „Schaut her“, sagt Petrilla, „erst die Albaner im Kosovo, dann die Türken in Deutschland, dann die Moslems bei uns! Alle sind sie Moslems, alle sind sie Feinde! Die Moslems sind unser Unglück!“

Heute sehe ich, wie oft so etwas in Amerika passiert, wenn 25′000 Studentenvisas für saudische Studenten bewilligt werden oder wenn die Regierung wegen sozialistischer Politik der „Offene-Grenze-Masse“ unsere Grenzen nicht genügend schützt. Unsere Politiker halten nie inne, um über die Langzeitfolgen einer solchen Politik für die Zukunft Amerikas nachzudenken.
25000 Studenten aus Saudi-Arabien sind wahrlich eine Gefahr für die USA, ein Land mit fast 300 Millionen Einwohnern. Wie lange studiert man dort? Kann man Studentenvisa nicht zeitlich beschränken? Mr Petrella, bevor die pöhsen Musels soweit sind, die USA zu überfremden, kann man sie immer noch heimschicken.
Ein anderer interessanter Punkt ist, wie die Albaner im Kosovo sich darauf verstehen, eine Show abzuziehen und den anderen auf der Nase rumtanzen, bis sie ihren Willen bekommen. Bis jetzt haben sie keinen eigenen Staat und die UNO kontrolliert die meisten Aktivitäten im Kosovo, darum schleimen sie sich bei Amerika ein, das wie wir alle wissen, das letzte Wort darin hat, ob sie ihre Unabhängigkeit bekommen oder nicht. Etwas in ihrer Hauptstadt ist ein bisschen zum Lachen: Die diktatormäßigen Wandbilder eines bestimmten Politikers. Vier von fünf Bildern in Bagdad vor dem Fall Saddams waren Bilder von Saddam Hussein – vier von fünf Bildern in Pristina, Kosovo, sind von Bill Clinton. Clinton war bekanntermassen in den späten 1990er Jahren dafür, die Seite der Kosovoalbaner gegen die Serben zu ergreifen. Er setzte amerikanische Flugzeuge ein, um die Serben mehrere hundert Kilometer nördlich vom Kosovo in der serbischen Hauptstadt Belgrad zu bombardieren. Die Muslime im Kosovo sind dafür natürlich dankbar. Dennoch sprach ich mit ein paar Duzend von ihnen über ihre Loyalitäten und es war ganz offensichtlich, dass diese dem Osten gelten, Mekka, ganz sicher nicht dem Westen.
Damals bestand der Gegensatz Mekka-Westen noch nicht in dem Maß. Milošević als der letzte Vertreter des real existierenden Sozialismus war damals der Feind.
Die ganze Region ist ein Beispiel für den Beschleuniger, den alle Islamisten in Amerika einsetzen wollen. Ein Vernichtungskrieg, in dem am Ende die Muslime in der Mehrheit sind, und die Nicht-Muslime in Angst und Dhimmitüde leben. Was dort geschah ist das Endresultat 50 bis 100 Jahre dem voraus, wo Amerika heute steht, ausser wir tun etwas dagegen, dass es bei uns soweit kommt.
Wem gegenüber werden sie loyal sein, sobald sie einmal ihren eigenen unabhängigen Staat haben? In Anbetracht der ständigen Bombardierung mit saudischem Geld und der Wahabitischen Indoktrinierung in fast jeder Moschee und sogar Schule im Kosovo? Ich sah die saudische Flagge bei mehr als einer Gelegenheit, als ich da war, und ich sah sogar viele UNO-Mitarbeiter mit islamischen Kopfbedeckungen bekleidet herumfahren – wie beruhigend, wenn man bedenkt, dass die UNO vor ort ist, um die Christen, die dort leben, zu schützen falls sie angegriffen werden. 2003 gab es sogar einen Aufstand gegen die Christen, in dem viele Kirchen zerstört und Christen getötet wurden – die UNO-Truppen rannten da alle weg.
Nachdem ich mehrere Kirchen besucht hatte, die erst 2003 zerstört worden waren und von denen viele erst im letzten Jahr Vandalenattacken zum Opfer gefallen sind, reiste ich weiter ins unweit entfernte Bosnien. In Sarajevo konnte ich eine Führung auf der dortigen EUFOR-Armeebasis mitmachen und war beruhigt zu erfahren, dass obwohl unsere Politiker es anscheinend nicht begreifen, die Armee doch weiss, wer heute die Feinde sind. Ein Oberstabsfeldwebel hat mir von Dörfern in Bosnien erzählt, in denen die Frauen volle Burkas tragen wie in Afghanistan. Wenn ein Fahrzeug sich dem Dorf nähert, laufen alle Frauen davon und verstecken sich, und die Männer umringen das Auto – man muss um Erlaubnis bitten, um das Dorf betreten zu dürfen. Er erzählte, das Erschreckendste an all dem sei, dass die Leute, die dort leben, keine Fremden sind, sondern Menschen, die in Bosnien geboren wurden und aufgewachsen sind, in Europa. Ich erfuhr von ihm und anderen, dass es bei fast jeder militärischen Aktion um Probleme mit den Muslimen geht, nicht mit den Christen, was für eine Überraschung…
In Banja Luka, Bosnien, einer der letzten verbleibenden christlichen Städte, traf ich zwei erstaunliche Männer. Einer war der ehemalige Bürgermeister einer bosnischen Stadt, ein areligiöser, westlich denkender Mann, der in den muslimischen Glauben geboren worden war, namens Dzevad Galijasevic. Er ist ein Aktivist gegen die Wahabiten und gegen die Indoktrinierung durch die Islamisten. Der andere Mann, den ich traf, war Dejan Miletic, der ehemalige serbische Botschafter am Haager Kriegsverbrechergericht, der aus politischen Gründen abgezogen worden war, als er weiterhin die Kriegsverbrechen der Muslime in der Region verfolgte und sich nicht daran hielt, nur serbische Kriegsverbrechen zu verfolgen. Galijasevic erzählte mir aus muslimischer Perspektive, dass er Extremisten mit eigenen Augen während und nach dem Krieg beobachtet hatte, wie sie jede Gelegenheit ergriffen, ihre dschihadistischen Ziele zu verfolgen, den radikalen Islam in dieser europäischen Region zu verbreiten. Es sagte, die gegenwärtige politische Führungsschicht in Bosnien bestehe aus den gleichen Leuten, die während dem Krieg Appelle an die Taliban und andere islamistische Regimes geschickt hatten, sie sollten ihre besten Dschihad-Kämpfer nach Bosnien schicken, um die Christen zu bekämpfen. Jetzt, wo der Krieg zu Ende ist, bringen diese Anführer, wenn jemand die islamischen Kriegsverbrechen zur Sprache bringt, die Entschuldigung vor, dass die nur von ausländischen Kämpfern im Land begangen wurden. Miletic, der ehemalige Boschafter in Den Haag, zeigte und erzählte mir Dinge, die mir komplett den Magen umdrehten. Während er für das Tribunal gearbeitet hat, hat er eine Webseite aufgebaut, die nicht für schwache Gemüter geeignet ist. Man sieht dort Fotos und Videos über die Islamisten, mitten in Europa.
Die ganze Region ist ein Beispiel für den Beschleuniger, den alle Islamisten in Amerika einsetzen wollen. Ein Vernichtungskrieg, in dem am Ende die Muslime in der Mehrheit sind, und die Nicht-Muslime in Angst und Dhimmitüde leben. Was dort geschah ist das Endresultat 50 bis 100 Jahre dem voraus, wo Amerika heute steht, ausser wir tun etwas dagegen, dass es bei uns soweit kommt.

Pinochet und andere südamerikanische Diktatoren richteten wenigstens außerhalb ihrer Länder keinen Schaden an, in Afghanistan konnte sich dagegen ein Bin Laden etablieren – lange vor den Taliban.

Nun ist heute der islamische Fundamentalismus der Feind – und es gibt in der Tat keinen Grund, die Gefahr klein zu reden, ebenso wenig, wie es Grund gibt, Stalin oder Hitler zu verteidigen. Nur hat dieser Krieg eine neue Qualität: Es gibt keinen Feind, der auch nur annähernd eine Chance im offenen Krieg gegen die USA oder auch Europa hätte. Dagegen bedeutet ein militärischer Sieg – selbst über den wahren Motor (hier ist Petrella recht zu geben) des islamischen Terrorismus, Saudi-Arabien, kein Ende des Krieges: Mögliche Terroristen gibt es in allen westlichen Ländern.

-- Also Kanaken raus und Grenzen dicht, jede Frau mit Kopftuch und jeden Mann mit schwarzem Bart abknallen?

Wenn man möglichst viele Türken, Araber, Bosnier etc. ins Lager der Terroristen treiben will, ja. Und bekanntlich kann ein Terrorist, der bereit ist, sein eigenes Leben einzusetzen, um andere zu ermorden, kann jede Grenze der Welt überschreiten.

Also weiter wie bisher?

Nein. Hassprediger, die ihre Religion zu Mordaufrufen missbrauchen, haben weder in Deutschland, noch in den USA noch sonst irgendwo etwas zu suchen –außer im Gefängnis. Wo es um Menschenleben geht, hat auch Religionsfreiheit ihre Grenze.

Und: Einmal, bitte, möge man daran denken, dass der Freund von heute der Feind von morgen sein kann und umgekehrt. Es ist keineswegs gesagt, dass nicht nach dem islamischen Terrorismus ein neuer Feind kommt, den man gerade deshalb hochgezüchtet hat, weil er brav gegen den islamischen Terrorismus gekämpft hat.

Spinnerei? Das hätte man in den 60er Jahren auch gesagt, wenn damals jemand behauptet hätte, vierzig Jahre später werde der Kommunismus kein Problem mehr sein, aber der islamische Terrorismus und Selbstmordattentate alle Welt in Angst und Schrecken versetzen. Oder um mit Bismarck zu sprechen: Staaten haben keine Freunde und Feinde, nur Interessen.

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